Gewalt & Gewaltprävention in Praxen
Aggression und Gewalt in Form von Beschimpfungen, Drohungen und körperlichen Übergriffe o. ä. gehören bei vielen Menschen, die in medizinischen Berufen arbeiten, in vielen frauenärztlichen Praxen zum Alltag. Während dieses Thema im Gesundheitsbereich lange Zeit nicht als bestehendes Problem wahrgenommen wurde, ist inzwischen anerkannt, dass Aggression und Gewalt in allen Gesundheitseinrichtungen ein kontinuierliches Problem und keine Einzelfälle darstellen: Gewaltereignisse müssen als Belastungsfaktor und als nicht immer vermeidbares und mitunter gesundheitsgefährdendes Risiko akzeptiert werden.
Umso wichtiger, dass sich Ärztinnen und Ärzte und auch Medizinisches Assistenzpersonal zu dem Thema informieren können, sie gewalttätige Übergriffe erkennen können und bestenfalls abwenden können.
Nachfolgend ist eine nicht abschließende Auswahl an Informationen zu Präventions- und Handlungsmöglichkeiten bei Gewaltereignissen in Praxen zusammengestellt, die verschiedene Einrichtungen zur Aufklärung und zum Umgang mit Gewalt im medizinischen Bereich zur Verfügung stellen:
1. Informationen für Sie, Ihr Praxispersonal und Ihre Praxis
Die Broschüre "Übergriffe gegen Praxisteams - vorbeugen und abwenden!"
Die Broschüre der Ärztekammer Niedersachsen richtet sich an Ärztinnen und Ärzte sowie an das Medizinische Assistenzpersonal. Sie gibt einen Überblick zu möglichen Auslösern für aggressives Verhalten über die verschiedenen Ausprägungen gewalttätiger Übergriffe bis hin zu Präventions- und Schutzmaßnahmen im Ernstfall. Die Informationen beziehen sich nicht ausschließlich auf Arztpraxen, sondern sind auch für Kolleginnen und Kollegen in den Kliniken relevant.
>> Die Broschüre "Übergriffe gegen Praxisteams - vorbeugen und abwenden!"
Gewalt gegen Ärzte & Praxismitarbeiter: 7 Tipps von praktischArzt
7 Tipps bei Gewalt gegen Ärzte und Praxismitarbeiter von Janina Maier (29.01.2023); praktischArzt-Magazin (abgerufen am 14.06.2023)
>> Zum Artikel von praktischArzt "Gewalt gegen Ärzte & Praxismitarbeiter: 7 Tipps"
Suche nach Beratungsstellen über Online-Datenbank ODABS
Online-Datenbank für Betroffene von Straftaten der Kriminologischen Zentralstelle e. V. Das Angebot erleichtert die Suche nach Beratungsstellen für Betroffene von Straftaten, es ermöglicht, sich anonym über die Betreuungs- und Hilfsmöglichkeiten in der jeweiligen Region zu informieren.
Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen": Informationen und Unterstützung für Fachkräfte
In einer gynäkologischen Praxis bekommt man es auch immer wieder mit Patientinnen zu tun, die Opfer von Gewalt geworden sind. Die Beratungsstelle Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" bietet Fachkräften Informationen und Unterstützung, wenn sie mit gewaltbetroffenen Patientinnen zu tun haben und sich möglicherweise von einer Gewaltdynamik überfordert fühlen. Wenn Sie in Ihrer Arbeit mit gewaltbetroffenen Patientinnen in Berührung kommen und zweifeln oder unsicher sind, wie Sie handeln sollen, stehen Ihnen Informationen und Beraterinnen zur Seite.
>> Hilfetelefon - Unterstützung für Fachkräfte
2. Informationsangebote für Ihre Patientinnen
Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen": Infomaterialien für Patientinnen
Hier finden Sie Informationsmaterialien und Publikationen des Hilfetelefons "Gewalt gegen Frauen" zum Herunterladen und Bestellen sowie digitale Medien:
Quellen:
- 12. Strategien und Verhaltensweisen im Umgang mit Aggression und Gewalt; Wolfgang Egger; Therapeutische Beziehungen; Springer Berlin Heidelberg (2020)
- Gewalt gegen Ärztinnen, Ärzte und Mitarbeitende: Meldestelle bei der Landesärztekammer Hessen; Hessisches Ärzteblatt Ausgabe 3/2023 von Iris Natanzon, Nina Walter (22.02.2023)