Pressemitteilung |

Weltkrebstag am 4. Februar: Der BVF informiert über frauenspezifische Krebserkrankungen und Vorsorgemaßnahmen

Der Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF) nimmt den Weltkrebstag am 4. Februar zum Anlass, das Bewusstsein für frauenspezifische Krebserkrankungen zu schärfen, und über Vorsorge und Früherkennungsmaßnahmen sowie die positive Entwicklung bei Krebstherapien aufzuklären. Fachärztinnen und Fachärzte für Frauenheilkunde und Geburtshilfe spielen bei der Diagnostik und Therapie von frauenspezifischen Krebserkrankungen eine Schlüsselrolle.

Weltweit sind jährlich Millionen von Menschen von der Diagnose Krebs betroffen. 2020 erkrankten in Deutschland ca. 231.400 Frauen an Krebs, die Hälfte davon betraf mit 73.300 Krebserkrankungen der Brustdrüse (1). Von vielen Krebserkrankungen sind überwiegend Frauen betroffen, wie beispielsweise Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs und Eierstockkrebs. Die Erkrankungen beeinträchtigen dabei nicht nur die physische Gesundheit, sondern stellen meist auch eine erhebliche emotionale Belastung für Patientinnen und ihre Angehörigen dar. Die Prävention und sekundäre Prävention, so genannte Früherkennung, birgt die Chancen, dass Therapieverfahren weniger belastend sind und auch die Heilungschancen deutlich erhöht werden.

Der BVF möchte anlässlich des Weltkrebstags darauf aufmerksam machen, dass insbesondere eine regelmäßige Teilnahme an der gynäkologischen Krebsfrüherkennung wichtig ist, um frauenspezifische Krebserkrankungen rechtzeitig zu erkennen.

Möglichkeiten der Prävention in der frauenärztlichen Praxis nach Altersstufen sind (2):

Ab 9 Jahren

Die HPV-Impfung ist die effektivste medizinische Vorbeugungsmaßnahme von Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) und vielen anderen Krebsarten wie Vulva- und Vaginalkrebs, Analkrebs sowie Krebs im Mundhöhlen- und Rachenbereich. Empfohlen wird die Impfung für alle Mädchen und Jungen ab dem Alter von 9 Jahren. Durch die Impfung kann das Risiko für diese Krebsarten erheblich verringert werden. Elterninformation zur HPV-Impfung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Ab 20 Jahren

Jährliche gynäkologische Untersuchungen der äußeren und inneren Geschlechtsorgane sowie ein PAP-Abstrich zur Gebärmutterhalskrebsführerkennung. Bei dem PAP-Abstrich werden die Gebärmutterhalszellen auf Veränderungen untersucht. Ungewöhnliche Veränderungen an Vulva und Vagina werden ebenso durch Blick- und Tastuntersuchung abgeklärt. Zur Patienteninformation des G-BA.

Ab 30 Jahren

Zusätzlich zu den jährlichen PAP-Abstrichen werden ab 30 Jahren jährlich die Brust und die benachbarten Lymphknoten als Maßnahme zur Früherkennung von Brustkrebs (Mammakarzinom) abgetastet. Neben der gynäkologischen Untersuchung in der Praxis empfiehlt sich auch allen Frauen, sich regelmäßig selbst abzutasten. Anleitung zur Selbstuntersuchung der Brust von der deutschen Krebsgesellschaft.

Ab 35 Jahren

Mit Mitte 30 kommen zusätzlich zur jährlichen gynäkologischen Untersuchung, alle drei Jahre ein kombiniertes Screening aus PAP-Test (zytologischer Untersuchung) und HPV-Test als kombiniertes Testverfahren. Zur Patienteninformation des G-BA.

Ab 50 Jahren

Alle zwei Jahre kann eine Mammographie (Röntgenuntersuchung der Brust) zur Früherkennung im Rahmen des Screenings in einer spezialisierten Einrichtung wahrgenommen werden. Zur Patienteninformation des G-BA. Erst kürzlich wurde die Altersgrenze für die Mammographie im Screening auf 75 Jahre angehoben. Zum Terminservice für Patientinnen.

Jederzeit

Abgesehen von den jeweiligen Untersuchungsintervallen empfiehlt der BVF allen Mädchen und Frauen, sollten sie Auffälligkeiten an sich bemerken (z. B. Knoten in der Brust, sichtbares Blut im Stuhl, ungewöhnlicher Ausfluss), sich unverzüglich an Ihren Frauenarzt oder ihre Frauenärztin zu wenden, um die Veränderungen abklären zu lassen. Schwere Erkrankungen wie Krebs können Menschen in jeder Lebensphase treffen, mit zunehmendem Alter nimmt das Risiko zu erkranken jedoch zu. Die meisten Erkrankungen sind nicht angeboren, sondern im Lauf des Lebens erworben, durch Früherkennung – auch von Vorstufen – kann das Erkrankungsrisiko gesenkt werden. Selbst wenn für einige Krebsarten eine genetische, also vererbbare, Komponente besteht, kann durch regelmäßige Kontrollen und Untersuchungen das Erkrankungsrisiko vermindert, oder der Krebs rechtzeitig erkannt werden.

Quellen und weitere Informationen: