Liebe Kolleginnen und liebe Kollegen,
das Weihnachtsfest steht vor der Tür und so kommt die Zeit zurückzublicken und sich zu fragen, was hat sich im letzten Jahr ereignet und was wird sich 2013 für uns ändern.
Wir haben in diesem Jahr eine Welle des Protestes über alle Fachgruppen hinweg erlebt.
Es machte sich Unmut breit, wie mit uns Ärzten von Seiten der Krankenkassen und der Politik umgegangen wird. Das erste Verhandlungsergebnis zwischen den Kassen und der KBV wurde einhellig von ärztlicher Seite abgelehnt.
Für folgende Leistungen erwarten wir von Seiten der Krankenkassen eine zusätzliche Honorierung:
- Screening auf Gestationsdiabetes (hier gibt es einen G-BA Beschluss, die EBM Ziffer fehlt)
- Erweitertes II b Screening im Rahmen der Mutterschaftsrichtlinien (hier gibt es einen Vorratsbeschluss des G-BA, die Abrechnungsziffer fehlt)
- Chlamydienscreening (hier leisten wir die Aufklärungsarbeit ohne zusätzliche Möglichkeit der Abrechnung)
- Leistungen der Empfängnisregelung (hier wurde eine besonders förderungswürdige Leistung im RLV versenkt)
- Beratungen nach GenDG (hier wurde ein neues Gesetz geschaffen und die Frauenärzte haben sich über die Ärztekammern zertifiziert. Eine EBM Ziffer ist nicht eingeführt worden)
Es kann nicht sein, dass wir immer mehr Leistungen erbringen müssen, ohne hierfür eine Vergütung zu erhalten. Die KBV hat am 9. Oktober folgendem Kompromiss zugestimmt:
- Der Orientierungspunktwert wird um 0.9% zum 1.1.2013 angehoben.
- Die psychologischen Psychotherapeuten bekommen die Möglichkeit einen eigenen Honorartopf zu bekommen und werden somit nicht mehr aus dem Facharzttopf bezahlt.
- Die Haus- und Fachärzte die eine Basisversorgung durchführen, sollen durch die Einführung einer Pauschale gefördert werden.
Einigung zu den von uns gestellten Forderungen wurde bisher nicht erreicht.
Alle BVF Vertreter in der KBV arbeiten aber mit Hochdruck daran, hier eine Lösung zu finden.Kurzfristig ändert sich für uns in der KVWL nichts.
Die regionalen Verhandlungen mit den Krankenkassen sind für den Februar 2013 vorgesehen.
Ab Januar 2013 fällt die Praxisgebühr weg.
Das bedeutet für uns alle einen deutlich geringeren Bürokratieaufwand.
Die Vertreterversammlung der KVWL hat hierzu beschlossen, die Abschlagszahlungen der KV ohne zusätzlichen Antrag zu erhöhen, damit es nicht zu kurzfristigen Liquiditätsproblemen kommt.
Allen Mitgliedern, die rechtzeitig gegen die Honorarbescheide ab 4-2010 Widerspruch eingelegt haben, wird die KVWL einen Ablehnungsbescheid schicken. Der BVF wird gegen diesen Bescheid Klage erheben. Alle Mitglieder werden, sofern sie den Widerspruch mit dem von uns vorgefertigten Text erstellt haben, am Musterverfahren des BVF gegen diesen Bescheid kostenlos teilnehmen.
Wir wünschen Ihnen eine erholsame Weihnachtszeit und ein erfolgreiches Jahr 2013.
Viele liebe Grüße
Dr .med. Rolf Englisch
Landesvorsitzender
Dr. Ute Krahé
stellv. Landesvorsitzende
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