Dr. Klaus Doubek, Präsident des Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF):
Gerade beim Schwangerschaftsabbruch sollen Frauen sich sicher, respektiert und professionell begleitet fühlen. Entscheidend sind verlässliche Ansprechpartner/innen, klare Informationen und die tatsächliche Möglichkeit, die bevorzugte Methode zu wählen. Die ELSA-Berichte zeigen, dass diese Strukturen in Deutschland weitgehend vorhanden sind.
Für Frauenärztinnen und Frauenärzte steht der Safe Abortion Day auch für verlässliche, rechtssichere und respektvolle Rahmenbedingungen sowie klare rechtliche und organisatorische Abläufe in Praxis und Klinik. Dazu zählen ein wirksamer Schutz vor Gehsteigbelästigung und anderen Formen der Gewalt, Bedrohung und Einschüchterung, damit Frauenärztinnen und Frauenärzte mit ihren Teams sicher arbeiten und Patientinnen ungestört versorgt werden können.
Zum International Safe Abortion Day richtet der BVF den Blick nach vorn.
Ziele sind
- weiterhin eine flächendeckende, wohnortnahe Versorgung
- die Wahlfreiheit zwischen medikamentösen und operativen Verfahren ohne Hürden
- die weitere Enttabuisierung des Themas im öffentlichen Diskurs
- ein stabiles Informationsnetz durch die enge Verzahnung von Praxen und Beratungsstellen
- die Forschung auszubauen, um aktualisierte und repräsentative Daten zur Versorgungssituation und Bedürfnissen der Patientinnen zu erhalten
- der Schutz aller Beteiligten
Die positiven Ergebnisse aus der ELSA-Studie sind dafür Rückenwind und zugleich Auftrag, die vorhandenen Strukturen konsequent weiterzuentwickeln.
Hintergrundinformationen:
Ausführliche Einordnung und Zahlen finden sich in der GBCOG-PM zur ELSA-Studie: https://www.bvf.de/aktuelles-presse/pressemitteilungen/meldung/bvf-und-dggg-gbcog-elsa-studie-belegt-gute-versorgungslage-fuer-frauen-mit-abbruchwunsch-in-deutschland/
Die ELSA-Abschlussberichte sind beim Bundesministerium für Gesundheit abrufbar:
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/ministerium/meldungen/studien-ungewollte-schwangerschaft-veroeffentlicht.html