Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um 9,9 Prozent mehr Schwangerschaftsabbrüche gemeldet. Insgesamt wurden rund 104.000 Fälle gezählt, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im Jahr 2021 war mit 94.600 Abbrüchen der niedrigste Stand seit Beginn der Statistik verzeichnet worden.
Auf welche Hintergründe diese Entwicklung zurückgeht, etwa im Hinblick auf Auswirkungen durch die Corona-Pandemie, kann allein anhand dieser Daten nicht eindeutig bewertet werden. Interessant dürften in diesem Kontext u.a. die Ergebnisse der kommenden Studiendaten zum Verhütungsverhalten von jungen Menschen und Erwachsenen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) über diesen Zeitraum sein.
Rund acht Prozent der Abbrüche wurden bei Frauen über 40 Jahren vorgenommen, etwa drei Prozent der Patientinnen waren jünger als 18 Jahre. Etwa 41 Prozent der Frauen hatten vor dem Schwangerschaftsabbruch noch kein Kind zur Welt gebracht.
Die weitaus meisten gemeldeten Abbrüche, nämlich 96 Prozent, wurden nach der Beratungsregelung vorgenommen. Indikationen aus medizinischen Gründen und aufgrund von Sexualdelikten waren in vier Prozent der Fälle die Begründung für den Abbruch, wie aus der Mitteilung zu entnehmen ist.
Quellen und weitere ausführliche Informationen:
- Gesundheit Schwangerschaftsabbrüche Statistisches Bundesamt
- Mehr Schwangerschaftsabbrüche verzeichnet; aerzteblatt.de (27.03.2023)