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Welt-HPV-Tag: Impfquoten sind in Deutschland sind nach wie vor niedrig

Der Welt-HPV-Tag stellt jedes Jahr am 04. März die Bedeutung der Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV) in den Fokus, um das Bewusstsein für den Schutz von HPV-bedingtem Krebs zu stärken. Der Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF) unterstützt diese Initiative und weist darauf hin, dass gerade bei der hoch wirksamen und sicheren HPV-Impfung der frühzeitige Impfschutz eine wichtige Rolle spielt, um sich vor einer Ansteckung mit krebsauslösenden Hochrisiko-HPV-Typen zu schützen.

©Alexander Ryabintsev – istockphoto.com

Die HPV-Impfung ist eine wichtige Präventionsmaßnahme gegen HPV-bedingte Krebserkrankungen. HP-Viren sind die Hauptauslöser von Gebärmutterhalskrebs, einer häufigen Krebserkrankung. In Deutschland erkranken laut Paul Ehrlich-Institut (PEI) jährlich etwa 6.250 Frauen und ca. 1.600 Männer an HPV-bedingtem Krebs. Weiterhin bedürfen Zehntausende Frauen aufgrund einer HPV-bedingten Krebsvorstufe einer Konisation. Dabei handelt es sich um einen operativen Eingriff am Gebärmutterhals, durch den Zellveränderungen entfernt werden, die u.a. im Rahmen einer Krebsfrüherkennungsuntersuchung entdeckt werden können.

2 Impfungen im Alter von 9 bis 14 Jahren

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung bei Mädchen und bei Jungen. Die Impfungen – in der Regel zwei Impfungen – sollen im Alter von 9 bis 14 Jahren erfolgen, Nachholimpfungen sind bis zum 18. Geburtstag möglich.
Trotz der klaren Impfempfehlung sind die HPV-Impfquoten in Deutschland bei Mädchen und Jungen mit 54 Prozent bzw. 27 Prozent (15-Jährige, Stand 2021) niedrig. Dies unterstreicht die Notwendigkeit von strukturellen Maßnahmen, die Impfraten zu erhöhen, um einen effektiven Schutz vor HPV-bedingten Krebserkrankungen zu gewährleisten.

Dr. Cornelia Hösemann, Vorstandsmitglied des BVF und Mitglied der Sächsischen Impfkommission:

Um die Impfquoten bei HPV zu stärken gäbe es einige Maßnahmen, die noch getroffen werden könnten. Einerseits die entsprechende Honorierung der umfangreichen Impfberatung sowie eine einheitliche Impfabrechnung in Deutschland, andererseits aber auch ein Impfregister sowie Impfrecalls durch Krankenkassen. Weiterhin zeigen Modellprojekte aus anderen Ländern, dass freiwillige Impfprogramme in Schulen die Impfraten deutlich erhöhen.

Auch die Initiative "ENTSCHIEDEN. Gegen Krebs." Verfolgt eine Aufklärungskampagne zur HPV-Impfung, die vom BVF unterstützt wird. Für eine bestmögliche Umsetzung dieses Ziels tritt die Initiative auf verschiedenen Kanälen mit Eltern und Teenagern rund um das Thema HPV in einen Dialog:

Quellen und weitere Informationen:

  • PEI: Welt-HPV-Tag 2024: Impfung gegen Krebs – Ein wichtiger Appell zur Vorbeugung (01.03.2024)
  • BVF-Pressemitteilung: Schutz vor Gebärmutterhalskrebs für jung wie alt wichtig – Impfung und Früherkennung (17.01.2024)
  • www.entschiedengegenkrebs.de