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Hierzulande herrscht wieder Jodmangel! Informationsoffensive gestartet

Auf eine besorgniserregende Entwicklung der Jodversorgung in Deutschland macht das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft in einem Schreiben aufmerksam. Das BMEL appelliert an die Bevölkerung, konsequent Jodsalz in der Küche zu verwenden, um Mangelerscheinungen vorzubeugen.

Dem Fachgebiet der Gynäkologie und Geburtshilfe ist die Bedeutung einer ausreichenden Jodversorgung – nicht nur bei Kinderwunsch, Schwangeren und Stillenden – bekannt. Werdende Mütter benötigen mit Eintritt der Schwangerschaft mehr Jod, aufgrund der gesteigerten Produktion eigener Schilddrüsenhormone, aber auch, weil das Baby an der mütterlichen Jodversorgung hängt: Ab der 12. Schwangerschaftswoche beginnt die Schilddrüse des Fötus bereits mit der Hormonproduktion. Aber auch in der Stillphase ist der Bedarf an Jod hoch, um den Säugling entsprechend zu versorgen.

Fehlendes Risikobewusstsein und veränderte Ernährungsgewohnheiten

Laut Daten des Robert Koch-Institutes weisen 44 Prozent der Kinder und Jugendlichen und 32 Prozent der Erwachsenen ein Risiko für eine zu geringe Jodzufuhr auf. Zu den Gründen für die Verschlechterung der Jodversorgung zählen ein mangelndes Bewusstsein bezüglich der Bedeutung von Jodsalz für die Jodversorgung, ein Rückgang in der Verwendung von Jodsalz bei der Lebensmittelverarbeitung sowie veränderte Ernährungsgewohnheiten.
Aufgrund des rückläufigen Trends bei der Versorgung der Bevölkerung mit Jod in Deutschland hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) eine Informationsoffensive gestartet. Mit der Kernbotschaft "Wenn Salz, dann Jodsalz" sollen Verbraucherinnen und Verbraucher sowie die Lebensmittelwirtschaft über die Bedeutung von Jod für die Gesundheit informiert und für die Verwendung von jodiertem Speisesalz sensibilisiert werden.

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