Es müssen daher kurzfristig alle erforderlichen Maßnahmen getroffen werden, um einen Versorgungsengpass zu verhindern und den Lieferengpass bei Tamoxifen zu beenden. Daher unterstützt der BVF die aktuelle Information der Fachgesellschaften zum Umgang mit der Problematik, die Ihnen als behandelnde Ärztinnen und Ärzte als wichtige Grundlage und Orientierung dienen soll, u.a.:
- Die empfohlene Dosierung von 20 mg/Tag beim Mammakarzinom kann auch durch Verwendung von 10 mg-Tabletten erreicht werden.
- In einigen Indikationen kann Tamoxifen temporär durch andere Formen der endokrinen Therapie ersetzt werden, wenn keine Kontraindikationen vorliegen.
- Der Ersatz von Tamoxifen durch andere Formen der endokrinen Therapie ist mit einer höheren Nebenwirkungsrate belastet.
Diese Ausführungen sollen Ihnen in der Praxis helfen, eine vertrauensvolle Lösung für unsere Brustkrebspatientinnen zu finden, ferner Sorge und Beunruhigung abzubauen. Der aktuelle Lieferengpass wurde bereits bei der KBV platziert. Nach deren dortiger Auskunft soll der Originalanbieter ab Mitte Februar wieder lieferfähig sein.
Ein konsequentes Vorgehen gegen Engpässe mahnt der BVF seit Jahren wiederholt an
Nach unzähligen Forderungen an die Politik, in den Resolutionen der Vertreterversammlungen der Landes-KVen und Delegiertenversammlungen der Landesärztekammern und Beschlüssen auf Deutschen Ärztetagen, an denen Mandatsträger des BVF teilgenommen haben, wurde das Thema der Sicherstellung in der Arzneimittelversorgung seit langer Zeit und wiederholt gegenüber der Politik angemahnt.
Dass auf Bundesebene das Thema der Tamoxifen-Verknappung bekannt ist und unsere frauenärztlichen Handlungsoptionen bei onkologischen Therapien nachvollziehbar formuliert sind, kann uns für die Zukunft – bspw. bei ungerechtfertigten Prüfanträgen durch die Kassen – eine hilfreiche Grundlage sein.