Fachliche Meldung |

RKI: Listeriose-Ausbrüche bleiben bestehen – Lachs im Zentrum der Infektionen

Im Epidemiologischen Bulletin 12/2023 wurde ein Update zur aktuellen Situation der Listeriose-Ausbrüche in Deutschland veröffentlicht. Es enthält Hinweise zu geräucherten oder gebeizten Lachsprodukten als Ursache der Infektionen.

Listeriose, verursacht durch das Bakterium L. monocytogenes, hat verschiedene Verlaufsformen und wird praktisch ausschließlich auf den Konsum kontaminierter Lebensmittel zurückgeführt. Während der Schwangerschaft können Infektionen zu Fehl-, Früh-, Totgeburt oder zur Geburt eines erkrankten Kindes führen.
In den Jahren 2021 und 2022 wurde ein schwangerschaftsassoziierter Erkrankungsfall übermittelt, seit 2010 sind es damit insgesamt fünf schwangerschaftsassoziierter Erkrankungsfälle.

Strategien zur Minimierung der Listerien-Kontaminationen offenbar ungenügend

Das RKI geht davon aus, dass es aufgrund anhaltender Erkrankungszahlen in Deutschland auch weiterhin zu Infektionen bzw. Ausbrüchen kommt, die von Kontaminationen der Produktionsstätten ausgehen. Außerdem sei damit zu rechnen, dass die tatsächlichen Erkrankungszahlen in der Bevölkerung deutlich höher liegen – insgesamt sei bei allen Ausbrüchen mit einer starken Untererfassung zu rechnen.
Im Zeitraum von 2010–2022 wurden insgesamt 293 Erkrankungsfälle an das RKI übermittelt.
 
Quelle und weitere Informationen:
Epidemiologisches Bulletin 12/2023 (23.03.2023)