Pressemitteilung |

Frauenärztliche Praxen unter enormen finanziellen Druck

Nur eine dringend notwendige Angleichung der Honorare im ambulanten Bereich sichert die Versorgung von Mädchen und Frauen in Deutschland. Der Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF) warnt vor einem Praxissterben und damit einhergehend vor dem Verlust der Sicherstellung der Mädchen- und Frauengesundheit auf dem heutigen Standard.

Die Mehrkosten durch Inflation, notwendigen Investitionen und den Praxisbedarf sind extrem gestiegen.

Daher hätte es bereits im letzten Jahr zu einer deutlichen Steigerung des ärztlichen Honorars kommen müssen. Aber gegen die Stimmen der Ärzte wurde damals eine Steigerung des Punktwertes von nur 2 Prozent festgelegt – mit der Begründung der Inflationsausgleich käme in 2023.

Dr. Rolf Englisch, Beisitzer im Vorstand des BVF und Leiter der AG Honorar des BVF

Wie können unter den Umständen des permanent gestiegenen Kostendrucks notwendige Erhöhungen der MFA-Gehälter umgesetzt werden? Der Prozess der Abwanderung, der in den Praxen erfolgreich ausgebildeten MFA in die Kliniken und MVZ, wird sich durch diese unbefriedigenden Rahmenbedingen verschärfen.

Der BVF fordert daher eine substanzielle Erhöhung der Honorare, um die Versorgungsstandards in der ambulanten frauenärztlichen Versorgung auch zukünftig aufrecht erhalten zu können.

Dr. Klaus Doubek Präsident des BVF

Der BVF hat aktuell eine Quote von 46 Prozent niedergelassenen Mitgliedern und diese Quote wird jährlich weniger, weil eine Flucht aus den Praxen hinein in die Anstellung zu erkennen ist. Das Rückgrat des bewährten deutschen Versorgungssystems wird kaputtgespart. Unausgegorene Gesetzesvorschläge an der Realität vorbei oder hartnäckige Ignoranz sind die Antworten der Politik. Eine Lösung des Problems ist beides nicht. Medizinisch: Es droht der Kollaps des Systems.